Der Standard Summit von buildingSMART International in Lillestrøm steht unter der großen Frage „Are you fit for 55?“. Fit for 55 ist eine Initiative der Europäischen Union hinsichtlich der Reduzierung von CO2-Emissionen in der gesamten Industrie – inklusive der Baubranche. „Es geht hier insbesondere um solche Themen wie „Was macht Europa bei der Regulierung von Bauprodukten?“, da gibt es eine Novellierung der Bauprodukteverordnung, wir reden von einer Erneuerung der Ökodesignrichtlinie, von Digital Product Passports, also von digitalen Daten im Bauprozess und von Gebäudelogbüchern. Das sind Schwerpunktthemen des buildingSMART Summits“, fasst Dr. Kai Oberste-Ufer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von buildingSMART Deutschland, zusammen. Dabei geht es somit auch um die Verknüpfung von Regularien der Europäischen Union mit den Aktivitäten der Hersteller. „Beziehungsweise darum, was wir als Hersteller machen müssen, um unsere Produktdaten in den gesamten Prozess einfließen zu lassen“, sagt Kai Oberste-Ufer.
„Was hier in Lillestrøm besprochen wird, wird Vorlage für das, was wir national in Deutschland, mit Anpassungen, umsetzen müssen. Was das genau bedeutet, gilt es jetzt zu erarbeiten. Ein Thema werden zum Beispiel Bauproduktdatenbanken sein, die derzeit in Deutschland aufgebaut werden. Es geht aber auch um die Nachverfolgbarkeit von Bauprodukten und um den digitalen Gebäuderessourcenpass – allesamt Antworten aus Deutschland auf die Anforderungen“, erklärt Kai Oberste-Ufer. Die Bauindustrie in Deutschland und Europa müsse sich bereit machen, diese Anforderungen zu erfüllen, so sein Appell. All das passiere nicht sofort, aber die Entwicklung müsse beobachtet werden. „Darin sehe ich auch eine Aufgabe von buildingSMART, hier ein Ohr zu haben, hier aktiv mitzugestalten und das Wissen an unsere Mitglieder weiterzugeben. Weil die es sind, die sich darauf vorbereiten müssen.“
Sein Fazit zu den ersten beiden Tagen: „Was ich mitbekomme, ist eine deutliche Verschärfung und Klarheit, die da auf uns zukommt. Allerdings sind die Prozesse bei der EU auch langwierig. Zudem sind wir deutschen Bauprodukthersteller konkret dazu aufgerufen worden, uns aktiv an dem Prozess zu beteiligen. Hierin sehe ich eine Rolle von buildingSMART Deutschland und International. Der hier vermittelte pragmatische Ansatz spricht mich sehr an.“
Ein weiteres Zwischenfazit hat unser Vorstandsvorsitzender Prof. Cornelius Preidel gezogen. Zum Audio-Beitrag in unserem YouTube-Kanal.