Die buildingSMART-Regionalgruppen in Baden-Württemberg haben am 8. März 2022 im Webseminar gezeigt, was mit VR-Technik alles möglich ist und wie diese bei der alltäglichen Arbeit eingesetzt wird. Gut 100 Teilnehmer haben sich zu diesem Webseminar zugeschaltet, das erneut in Kooperation mit dem Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Planen und Bauen und somit als Digital-Werkstatt organisiert wurde.
Norbert Schmidt von den Viesmann Werken Allendorf und Volker Britsch von Hafners Büro machten mit ihrem Vortrag den Auftakt im Programm. Sie betonten die Mehrwerte von VR für die Fabrikplanung. In ihren Unternehmen werden mithilfe von Laserscans Punktwolken von Gebäude erstellt. Diese ermöglichen dann beispielsweise zeitsparende Kollisionsprüfungen. Auch die Schaffung von deutlich mehr Transparenz für Nicht-Fachleute sei eine große Stärke, berichteten die Referenten. Sie zeigten auch die Entwicklungsschritte zur Etablierung der VR-Technik in ihren Unternehmen.
Im zweiten Vortrag sprach Dominik Fieser von der Vollack Gruppe zur Entscheidungssicherheit, die VR vor allem den Bauherren liefere. Mit der Grundlage eines guten BIM-Modells könne man eine detaillierte Virtual Reality schaffen. Ein großer Mehrwert bestehe darin, mehrere Personen gleichzeitig in das VR-Modell buchstäblich mitzunehmen. So könnten auch Kunden das Entwickelte frühzeitig sehen und mögliche Änderungswünsche äußern. Alle Entscheidungen würden so verlässlicher und nachhaltiger. Nicht zuletzt helfe VR auch der Steigerung der Vorfreude auf ein neues Bauwerk, so Dominik Fieser.
Dass VR die Kommunikation der Beteiligten eines Projektes insgesamt vereinfachen könne, das vermittelte Jochen Knecht von kreatiVRaum im dritten Inputvortrag. Er zeigte eindrucksvolle Praxisbeispiele, darunter beispielsweise die Simulation von Sonneneinstrahlung in einem OP-Saal. Dank der VR-Technik können also je nach Sonnenstand die tatsächlichen Lichtverhältnisse im OP-Saal simuliert werden und entsprechende Abschattungstechniken vorab geplant und deren Wirkungen ebenfalls wirklichkeitsgetreu simuliert werden.
Für ihre VR-Technik nutzt kreatiVRaum ein sogenanntes Unreal-Engine, das auf Grundlage einer Gaming-Programmierung funktioniert und damit, so Jochen Knecht, viel leistungsfähiger und detaillierter sei als herkömmliche VR-Modelle. Die vorhandene Struktur erweiterte das Unternehmen mit eigens programmierten Plug-Ins.
Sicherer zu planen und zu koordinieren, aber auch transparent zu beraten und zu verkaufen – das sind laut Jochen Knecht die Gewinne, die mit einer guten VR-Technik einhergehen.
Klaus Teizer, Sprecher der buildingSMART-Regionalgruppe Oberrhein, moderierte das Online-Event und war auch Mittler zwischen Referenten und dem Online-Publikum, aus dem viele Fragen und Kommentare zu den Vorträgen kamen.
Diese Online-Veranstaltung war erneut eine Kooperationsveranstaltung des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Planen und Bauen und der buildingSMART-Regionalgruppen Baden-Württemberg. Die nächste Veranstaltung der buildingSMART-Regionalgruppe Stuttgart ist am 7. April 2022. Dann geht es um das Thema Punktwolken in Open-BIM-Projekten – Spielerei oder Musthave?
Hier geht es zur Anmeldung.