Am 2. Oktober 2024 hat Bayerns Bauminister Christian Bernreiter die BIM-Preise Bayern 2024 an Leuchtturmprojekte vergeben, die mit der BIM-Methode umgesetzt wurden. In seiner Lobrede sagte Christian Bernreiter: „Die digitale Transformation ist eine unserer wichtigsten Zukunftsaufgaben. Die Projekte der Preisträgerinnen und Preisträger zeigen eindrucksvoll, wie wichtig und effizient die BIM-Methode im Bauwesen ist und welche Vorteile daraus entstehen. Diese Innovationsbereitschaft würdigen wir mit dem BIM-Preis Bayern 2024.“
Der BIM-Preis Bayern wurde in drei Kategorien verliehen. Zudem gab es fünf Sonderpreise. Die Jury bestand aus Mitgliedern des BIM-Clusters Bayern, des Bayerischen Bauministeriums, der Landesbaudirektion sowie der Fachpresse. buildingSMART Deutschland ist einer von fünf Initiatoren des BIM-Clusters Bayern.
Die Preisträger und ihre Projekte
In der Kategorie „Übergreifende Verwendung von BIM-Modellen“ wurde Nickl & Partner mit dem Projekt „Neubau Klinikum Memmingen mit Bezirkskrankenhaus“ ausgezeichnet. Klar formulierte Auftraggeber-Informationsanforderungen vom Bauherren für alle Fachplanungsbüros – die BIM-Anwendungsfälle umfassen unter anderem die Koordination und Kollisionsprüfung, das Änderungsmanagement sowie eine modellbasierte Kosten- und Terminplanung – bilden dabei die Grundlage der von Anfang an konsequent umgesetzten BIM-Planung. Als zentrale Informationsquelle für alle Projektbeteiligten dient ein cloudbasiertes 3D-Modell, das die Koordination und Kommunikation zwischen Architekten, Ingenieuren und Bauunternehmen erheblich erleichtert. Der Baubeginn ist für Ende 2024 geplant.
Preisträger in der Kategorie „BIM2Field“ ist die Goldbeck Süd GmbH mit dem Projekt „TONI BA III Goldbeck“. In dem Projekt nutzte Goldbeck bereits in der Entwurfsphase sämtliche digitalen Potenziale der BIM-Methodik: VR-Techniken und 3D-Druck-Modelle ebenso wie Visualisierungen. Zur Gebäudeplanung kamen cloudbasierte Fachmodelle zum Einsatz. Im Anschluss erfolgte die Modellweitergabe in die Konstruktion und die betriebseigenen Produktionswerke. Auf der Baustelle verfügten alle Bauleiter über Tablets mit Zugriff auf die Cloud-Modelle, beispielsweise zur Nutzung einer Software für Baufortschrittsverfolgung. Zur Kollisionskontrolle, Fehlererkennung und Überprüfung der Bauteileigenschaften wurden zudem Augmented-Reality-Tools verwendet. Hinzu kommt eine selbst entwickelte App zur Taktplanung und Taktsteuerung.
Das zweite Siegerprojekt in der Kategorie „BIM2Field kommt von der STRABAG AG Direktion Bayern Nord – Team BIM / AV. Dabei geht es um das Projekt „Fahrbahnerneuerung Staatsstraße 2660 Deining – Graßahof“. Grundlage des ersten Arbeitsschritts – die 3D-Vermessung – bildete die Befahrung der Strecke mit einem Mobile Mapping System, das eine hochauflösende Punktwolke sowie 360°-Aufnahmen der Fahrbahn und der angrenzenden Bebauungen erzeugte. Bei der anschließenden digitalen Asphalteinbauplanung und -prozesssteuerung kam eine cloudbasierte Software zum Einsatz, die sich gleichermaßen für die Planung, Disposition, Ausführung und Dokumentation des Asphalteinbaus eignete. Der dritte Schritt umfasste vor allem die Erstellung eines Modells, das den Zustand nach Abschluss der Maßnahme abbildete.
In der Kategorie „Bauen im Bestand“ wurde die DB InfraGO AG mit dem Projekt „Erneuerung Haltepunkt Ebermergen“ ausgezeichnet. Der Einsatz von BIM im Geschäftsbereich „Personenbahnhöfe“ der DB InfraGO ist bereits seit 2017 für alle neuen Projekten verbindlich. Zur Bestandserfassung erfolgte die Aufnahme einer Punktwolke als Grundlage des ersten Gesamtmodells. Im Planungsverlauf gewährleistete eine gemeinsame Plattform zur Projektkommunikation, zum Dokumentenaustausch und zur Dokumentenablage, dass alle Projektbeteiligten jederzeit auf dem aktuellen Informationsstand arbeiteten. Nach Abschluss der Arbeiten im Sommer 2024 entstand ein Modell, das als zentrale Datensammlung dient. Hinzu kommen baubegleitend sowie nach Projektfertigstellung erstellte Punktwolken, die eine zusätzliche Qualitätsprüfung des digitalen Zwillings ermöglichten.
Einen Sonderpreis „Ländlicher Raum“ erhielt die Vollack Gruppe, für das Projekt „Electronics Competence Cener der Scheugenpflug GmbH“. Dieses Projekt wird auch in unserer Publikation „Hier steckt BIM drin! 2024“ sowie auf unserem Online-Fachmagazin bSD+ vorgestellt. Einen Sonderpreis "Effektive und effiziente BIM Implementierung" erhielt DB InfraGO AG - Regionalbereich Süd Baumanagement für das auch mit einem Hauptpreise ausgezeichnete Projekt "Erneuerung Bahnhof Ebermengen". Die Uniola GmbH – Landschaftsarchitektur und Stadtplanung wurde für das Projekt "Wetzendorfer Park" mit dem Sonderpreis "Effektive und effiziente BIM Implementierung" ausgezeichnet, die CL Map GmbH für das Projekt "SAP Garden" mit dem Sonderpreis "Digitale Kooperation/open BIM". Diesen erhielt auch die doranth post architekten GmbH für das Projekt "Zentrum für Behandlung und Erforschung der Multiplen Sklerose".
Preisverleihung war Auftakt der BIMWeeks Bayern
Die Preisverleihung war gleichzeitig Auftakt der BIMWeeks Bayern 2024. Bis zum 22. Oktober 2024 finden in ganz Bayern Tagungen, Messen, Vorträge, Schulungen und mehr statt, die über BIM informieren und Interessierten und Anwendern das Thema näherbringen.
Hier gibt es weitere Informationen zu den BIM Weeks Bayern 2024.