Am 27. Februar findet in Fulda der buildingSMART-Workshop "Grundlagen zu Lean Construction mit Simulationsschulung" statt. Wir sprachen im Vorfeld des Workshops mit Darius Heller, einem der beiden Referenten, über die Inhalte des Tages und darüber, was Teilnehmerinnen und Teilnehmer mitnehmen werden.
Herr Heller, was werden Inhalte sein, die Sie den Teilnehmerinnen und Teilnehmern an dem Tag vermitteln werden?
Wir werden uns an dem Tag mit den Grundprinzipien von Lean Construction beschäftigen. Vor allem werden wir auch darüber sprechen, welche Probleme konventionelle Bauabläufe mit sich bringen, wie sich Methoden wie Taktplanung und -steuerung sowie Last Planner voneinander abgrenzen. Und vor allem: welchen Mehrwert sie erzeugen. Diesen Nutzen wird man in der Lean Construction-Simulation erleben können, die den größten Teil des Workshops einnehmen wird.
Was genau werden Sie mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern simulieren?
Wir werden ein Hotel bauen – erst konventionell und dann mit den Methodiken Taktplanung und -steuerung und Last Planner zur Optimierung der Abläufe. Die Beteiligten werden dabei einzelne Rollen übernehmen, sie sind live und aktiv dabei und erleben, wie sich die Arbeiten der unterschiedlichen Rollen unter Anwendung der Lean-Prinzipien verändern.
Typischerweise ist es so, dass mit dieser Anwendung das Erbringen der gewünschten Leistung überhaupt erst möglich wird, dass man deutlich schneller fertig wird und trotzdem entspannter ist. Das ist das typische Erlebnis dieser Simulation. Oft wird ja noch gedacht, Lean bedeutet „schnelleres arbeiten“ und damit auch eine schnelle Abarbeitung in Summe und damit mehr Belastung. Aber genau das ist es nicht. Die Beteiligten werden sehen, dass es mit den Lean-Prinzipien entspannter läuft, mit Rhythmus. So werden die Vorteile von Lean Construction allen schnell klar und ersichtlich.
Eine Besonderheit des Workshops ist somit auch der konkrete Praxisbezug durch die Simulationsschulung?
Absolut. Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer durchläuft dabei eine Art Mini-Prozess, in dem das Bauvorhaben Hotel durchgearbeitet und ein Taktplan entwickelt wird. Alle Teilnehmer haben am Ende des Workshops ein Grundverständnis darüber, wie ein Taktplan erstellt wird.
Braucht es dafür spezielle Software?
Nein. Solche Taktpläne, aufbauend auf Gewerkezügen, können auf einem Blatt Papier aufgezeichnet werden. Bei Last-Planner werden dafür häufig auch Post Its genutzt. Aber natürlich gibt es auch digitale Lösungen.
Herr Heller, vielen herzlichen Dank für das Gespräch.
Zur Person
Dipl.-Kfm. Darius Heller ist Promotionsstudent und akademischer Mitarbeiter am Institut für Baubetriebslehre der Universität Stuttgart und bei der Köster GmbH Experte für das Köster-Prozess-System. Zuvor hatte er Leitungspositionen bei Porsche Consulting, Implenia und MHP – A Porsche Company.
Anmeldungen zum Workshop sind noch möglich, jedoch ist die Zahl der Teilnehmer begrenzt. Hier geht es zur Anmeldung.
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